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Sandrine M. muss in Tübingen bleiben! PDF Drucken E-Mail


Die Couragegruppe Tübingen/Reutlingen berichtet:

Vor ein paar Wochen besuchten zwei afrikanische Frauen unser Treffen. Sie sind beide aus Kamerun geflohen und seit einiger Zeit in einer Unterkunft hier in der Stadt. Beide haben eine Gestattung für 1 Jahr bekommen. Wenige Wochen danach bekam unsere Freundin Sandrine M. einen Brief: sie solle ihren Pass und die Gestattung abgeben. Laut „Dublin III“ sei ihr Asylantrag nicht beraten worden und sie  solle ab 29.9. nach Italien abgeschoben werden.

Wir haben sofort überlegt, was wir tun können, um diese Abschiebung breit bekannt zu machen und zu verhindern.

Kamerun ist kein ruhiger Staat. Es herrscht Bürgerkrieg, weil es Widerstand gibt gegen die Unterdrückung der englischsprachigen Bevölkerung durch die französichsprachige und die Regierung. Deutschland mischt mit, indem es Polizisten ausbildet.

Sandrine ist Opfer einer Zwangsheirat. Sie verließ mit ihrem Kind diesen Mann und lebte mit ihrem Freund zusammen, mit dem sie weitere Kinder hatte. Weil eine Tochter krank war, besuchte sie mit ihm zusammen einen Heiler in einem Dorf. Dieses wurde überfallen, viele Menschen wurden getötet, darunter ihr Lebensgefährte. Sie und ihre Tochter entkamen. Da sie von der Familie ihres ersten Mannes und ihres Lebensgefährten mit dem Tod bedroht wurde, floh sie. Ihre Kinder blieben bei ihrer Familie.

Sie machte wie Tausende Schreckliches durch: die Flucht durch Afrika, ein libysches Gefängnis, wo sie dauernd vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen wurde. Um dem zu entkommen, ließ sie sich auf die gefährliche Überfahrt im Boot nach Italien ein. Im Boot brach Panik aus, sie fiel mehrmals ins Wasser und sah Menschen ertrinken. In Italien wurde sie aus der Unterkunft verjagt und auf die Straße gesetzt. So floh sie weiter nach Deutschland.
Die drohende Abschiebung versetzt sie in Panik. Sie ist schwer traumatisiert.

Wir haben eine Pressemitteilung verfasst und einen Bericht in der Zeitung erreicht, haben viele Menschen und Gruppen angesprochen und eine Unterschriftenliste erstellt, die wir auch über Change.org laufen lassen wollen - alles mit Sandrine und ihrem Anwalt abgesprochen. Gestern haben wir auf dem Holzmarkt bei einer Solidaritätskundgebung mit gemacht, etwa 50 bis 80 Menschen nahmen teil. Wir und andere haben mit Beiträgen am Mikro gegen die unmenschliche Flüchtlingspolitik der Regierung, konkret des BAMF, des Regierungspräsidiums und der Stadt Tübingens protestiert.

Unsere Forderungen:
  • Sandrine muss in Tübingen bleiben!
  • Anerkennung und Umsetzung  frauenspezifischer Fluchtgründe!
  • Tübingen muss ihr einen sicheren Platz bieten!
Es kamen über 100 Unterschriften und über 200 € Spenden für die Anwaltskosten zusammen. Ein guter erster Erfolg!

Wir werden weiter dran bleiben, Sandrine und die andere Frau unterstützen und uns nicht von dem Sprach- und andern Problemen abhalten lassen!

Hier geht es zur Online-Unterschriftenliste


Courage-Gruppe Tübingen/Reutlingen, 19.09.2019

 

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