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Courage - der Name soll Programm sein und das besondere Profil des Verbandes kennzeichnen: überparteilich und international, solidarisch und demokratisch – ein Zusammenschluss von Frauen jeden Alters und jeder Tätigkeit.  Weiterlesen

Protest und Solidarität gegen drohenden Sorgerechtsentzug für politisch aktive kurdische Mutter PDF Drucken E-Mail
Zozan G., eine kurdische Aktivistin, hat sich mit einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Weil ihre 13-jährige Tochter an einer Protestaktion gegen die völlige Isolation des in der Türkei inhaftierten Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans teilnahm, soll ihr - vermutlich auf Betreiben des Staatsschutzes - vom Familiengericht Oberhausen das Sorgerecht für ihre 5 Kinder entzogen werden, entgegen der Empfehlung des zuständigen Jugendamtes. Ihr wird vorgeworfen ihre noch nicht volljährigen Kinder politisch zu indoktrinieren.

Dieses Vorgehen ist Teil der Kriminalisierung des kurdischen Befreiungskampfs und darüber hinaus eine besonders perfide Form der politischen Unterdrückung von Frauen!

In einem Artikel für die Nachrichtenplattform anfdeutsch.com schreibt Anja Flach dazu:
 „Es sind Frauen, Mütter, die über die Drohung des Kindesentzuges willfährig gemacht werden sollen. Der Staatsschutz übt immer wieder enormen Druck auf kurdische Familien aus, sei es über das Anwerben von Spitzeln, die Drohung des Entzuges der Aufenthaltsberechtigung oder (…) die Drohung des Kindesentzuges. Im Fall von Zozan handelt es sich um einen Präzedenzfall. Sollten der Staatsschutz und die Jugendrichterin mit dem Kindesentzug durchkommen, könnte dies ein Drohszenario für alle politisch aktiven Mütter sein. Diese Art von Repression ist bisher noch nicht einmal dem türkischen Staat eingefallen.“

Zozans Anwalt Tim Engels sagt dazu: „Dieses Verfahren erinnert jeden, der davon hört, an sogenannte ‚Fürsorgemaßnahmen‘ – der Begriff war ja schon immer beschönigend – gegen den politischen Gegner im Nazifaschismus.“

Werden in Zukunft auch die Eltern der Kinder, die bei "Fridays for future" aktiv sind, mit Kindesentzug bedroht und die Kinder aus der Familie gerissen? Oder was ist mit den Eltern, die erlauben, dass ihre Kinder sich in Jugendorganisationen politisch oder gesellschaftlich betätigen oder an Freizeiten teilnehmen?

Wenn der Schutz der Kinder für solche Maßnahmen ins Feld geführt wird, dann ist das heuchlerisch.

Fast ungeschützt sind Kinder einer Medienindustrie ausgesetzt, die sie als Kunden für die Erhöhung ihres Profits willkommen sind.  Sie  sind heute in aller Welt von der herrschenden Politik, von Armut, Krieg, Besatzung, Umweltkatastrophen, körperlicher, psychischer, sexueller Gewalt besonders betroffen. Viele sind traumatisiert, verletzt, auf der Flucht. Und da will man ihnen die Fähigkeit absprechen, Ungerechtigkeiten zu erkennen und das Recht streitig machen, dagegen zu rebellieren und aktiv zu werden – das ist echte Bevormundung.

Wir Frauen vom Frauenverband Courage solidarisieren uns mit Zozan G., die den Mut hat, das nicht hin zu nehmen.

In Oberhausen hat sich inzwischen eine Initiative gegründet, die Zozan unterstützt. In dem Aufruf heißt es: „Wir weisen empört den Versuch des Staatsschutzes zurück, eine Mutter an einem politischen Engagement für Menschenrechte, Frauenrechte und für Rojava zu hindern. Der Staatsschutz will Zozan zum Schweigen bringen. Das wird nicht gelingen!“

Beteiligt euch an der Kundgebung der Initiative am nächsten Prozesstag
am 22. Januar um 8.30 Uhr auf dem Friedensplatz in Oberhausen

Solidaritätsbrief des Frauenverbands Courage
Brief von Zozan
 
Frauenverband Courage