Am 27. Januar 2020 fand der 4. Verhandlungstag im Prozess wegen des Mordversuchs an Seda G. statt. Die Gelsenkirchener Courage-Frauen berichten in einer Pressemitteilung davon. Aus ihr geht hervor, dass möglicherweise bereits am 5. Verhandlungstag am 3. Feburar ein Urteil gefällt wird und es zu einem richtigen Skandal-Urteil kommen kann. Deshalb rufen wir auf:
Stärkt Seda den Rücken!
Kommt zum nächsten Prozesstermin
am 03. Februar Landgericht Essen um 9:15 Uhr
und zur Protestaktion um 8:15 Uhr vor dem Gericht
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Courage Gelsenkirchen, 28.1.2020
Pressemitteilung
Gestern, am 27.1.2020 begann der vierte Verhandlungstag im Prozess von Seda gegen ihren Attentäter wieder mit einer kämpferischen und couragierten Protestaktion vor dem Landgericht Essen. Insgesamt 20 Prozessbeobachter verfolgten anschließend mit höchster Spannung die Verhandlung.
Mit dabei waren der Frauenverband Courage, Frauen und Männer der Gewerkschaft Ver.di, der MLPD, von Solidarität Internati-onal, Freundinnen und Freunde aus dem Zumba-Training von Seda. Für sie alle ist es Ehrensache, ihre Solidarität mit Seda zu bekunden, die Öffentlichkeit über den Prozess herzustellen und ihren Protest gegen Gewalt an Frauen auszudrücken.
Der gestrige Verhandlungstag war von besonderem Interesse, weil dort die Sachverständige Frau Dr. Marianne Miller ihr medizinisches Gutachten vortrug. Sie kam zu dem Ergebnis, dass sich der Täter am 22.6.2019 – am Tag des Attentats – in einer akuten Phase einer „schizoaffektiven Psychose“ befunden ha-be. Er sei deshalb im Sinne des Strafrechts als schuldunfähig anzusehen. Sie befürwortet eine Unterbringung des Täters in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik. Sie vertrat, dass sich sein Zustand mit stren-gen Kontrollen und Nachsorge bereits nach ein bis zwei Jahren bessern könne. Das heißt er könne schon frühzeitig entlassen werden.
Ein solches Urteil wäre ein Affront angesichts des jahrelangen Stalkings und Gefährdung durch ihn. Wie soll Seda jemals ruhig leben können, wenn der Täter frei rumläuft? Ein unvorstellbares Bedrohungsszenario für die schwer traumatisierte Frau und ihre Familie!
Bei den Prozessbeobachtern gab es großen Unmut und Einvernehmen, dass der Schutz des Opfers an erster Stelle stehen muss. Deshalb werden wir unseren Protest weiterführen.
Der Prozess wird am 3.2.2020 um 9:15 Uhr am Landgericht Essen fortgesetzt. Möglicherweise werden bereits an diesem fünften Verhandlungstag die Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung ihre Plädoyers halten.
Es ist wichtig, dass wieder viele Unterstützerinnen und Unterstützer kommen.
Unsere Protestaktion findet am 3.2.2020 wie üblich um 8:15 Uhr vor dem Landgericht in Essen statt.
Presserklärung zum Runterladen/Ausdrucken
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