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Keine Kriminalisierung der Solidaritätsaktionen von "Women in Exile" PDF Drucken E-Mail

 

Am 12.05.2020 erreichte uns die Presseerklärung von „Women in Exile“ über die unhaltbare Situation im Flüchtlingslager in Hennigsdorf, welches seit 4 Wochen unter Dauer-Quarantäne gestellt wurde. Für die Frauen im Flüchtlingslager bedeutete das eine besondere Verschärfung ihrer Lage.
Wegen des Ausgangsverbots können die Bewohner nicht selbst einkaufen. Es gibt vorgefertigte Einkaufslisten zum Ankreuzen. Auf diesen fehlen jegliche Hygieneartikel, die Frauen brauchen, wie Binden, Seife und Windeln.
In einer beeindruckende Solidaritätsaktion brachten Frauen von „Women in Exile“ die notwendigen Artikel zum Lager, um sie zu übergeben, Solidaritätsgrüße auszutauschen und Fotos zu machen – alles unter gebührenden Sicherheitsabständen und mit Mund-Nasen-Schutz.


Die Polizei warf ihnen eine unangemeldete Demonstration vor, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, sprachen Platzverweise aus und kündigte Post an.


Solidarische Grüße vom Frauenverband Courage
an die Frauen von Women in Exile


Liebe Frauen von Women in Exile,

wir vom Frauenverband Courage senden Euch unsere solidarischen Grüße.
Wir sind empört über den Umgang mit den Flüchtlingen im Lager von Hennigsdorf, besonders über die Situation der Frauen in dem Lager, der dauernden Verlängerung der Quarantäne ohne Schutz und menschenwürdige Versorgung für die Betroffenen.

Eure Aktion der Frauensolidarität muss Schule machen und wir weisen die Kriminalisierung von Euch durch die Polizei entschieden zurück, ebenso die Kriminalisierung anderer Helfer*innen wie in Bad Belzig oder Doberlug-Kirchhain.

Hier wird mit zweierlei Maß gemessen: zum einen werden große, so genannte „Hygiene - Demonstrationen“ zugelassen wie in Stuttgart mit 3 bis 4000 Menschen. Diese Demonstrationen geben vor für Grundrechte zu demonstrieren, leugnen die Gefährlichkeit des Coronavirus und nutzen berechtigte Sorgen und Kritiken an der Regierung um rechten bis faschistischen Kräften eine Plattform zu geben. In Stuttgart z.B. gehört zu den Organisatoren der ehemaligen RBB-Journalist Ken Jebsen alias KenFM, Vertreter antisemitischer Verschwörungstheorien und bekennender Trump-Fan. Bei den genannten Kundgebungen können Hunderte und Tausende ohne Abstand und Mundschutz umherziehen und die Polizei greift nicht ein, lässt sogar unangemeldete oder nicht genehmigte Aktionen zu.
Undenkbar bei linken Protesten! So wie Eure Solidaritätsaktion mit den Flüchtlingsfrauen.

Gegen jegliche Kriminalisierung solidarischer, berechtigter Aktionen und Demonstrationen für die Rechte von Flüchtlingen!

Wir sind uns einig in der Forderung: Auflösung der unzumutbaren Lager für Flüchtlinge. Dezentrale Unterbringung aller Flüchtlinge unter angemessenen hygienischen Bedingungen. Beachtung des besonderen Schutzes von Frauen und Kindern. Alle Lager abschaffen.

Mit solidarischen Grüßen
Bundesvorstand des Frauenverbands Courage
Ulrike Held, Bernadette Beierle-Leidinger, Brigitte Ziegler

Diese Erklärung zum Runterladen/Ausdrucken

Pressemitteilung von Women in Exile

Mehr unter Women in Exile & Friends
 

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