Aktivitäten und Termine von Courage...
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Courage Heilbronn für den Frieden
Geschichten und Gedichte gegen den Krieg
Am 4. Dezember 1944 wurde die Heilbronner Innenstadt von britischen Bomben fast vollständig zerstört.
Alljährlich finden dazu Gedenkfeiern statt. Die Couragefrauen entschlossen sich, an diesem Tag eine öffentliche Lesung in der Fußgängerzone durchzuführen.
Wir sichteten das aus einer früheren Veranstaltung in den Frauenräumen vorliegende Material und ergänzten es durch den Bericht der 73jährigen Zeitzeugin Inge Wagschal, die als Kind aus Bremen in ein hessisches Dorf evakuiert worden war. An den Anfang stellten wir aktuelle Schlagzeilen zum Thema, z.B. „Marschbefehl: 30 000 US-Soldaten will Barack Obama zusätzlich nach Afghanistan schicken.“
Nach kräftigem Üben bauten wir uns dann mit Mikrophon, vier Stühlen für die Vorleserinnen und einen Gastvorleser, drei Stühlen für Passanten und einem Werbewürfel im gut frequentierten Eingangsbereich vor zwei Kaufhäusern am Rande des Weihnachtsmarktes auf. Wir hatten uns die Aktion von der Stadtverwaltung schriftlich genehmigen lassen.
Schnell bildete sich ein größerer Kreis von Zuhörern, unterstützt durch unsere intensive Mobilisierung im Vorfeld und zwei Ankündigungen in der örtlichen Presse.
Am meisten Anklang fanden Stücke, die einen positiven Blick eröffneten oder Anlass zum Schmunzeln gaben wie die Lesung von Karl Valentins „Vater und Sohn über den Krieg“. Den Schluss des chinesischen Märchens „Warum es keinen Krieg geben kann“ wiederholte und kommentierte ein Passant aus tiefer Brust: „und der Krieg fand nicht statt – „ja das wär’s wirklich!“
Insgesamt stieß diese Aktion auf sehr gute Resonanz und hat den Frauenverband weiter bekannt gemacht. Wir hatten eine Couragefahne auf den Boden gebreitet, dazu Einladungen zu unserer Winterfeier.
Im Anschluss wärmten wir bei heißen Getränken im Kaufhausrestaurant nicht nur die eingefrorenen Finger auf, sondern freuten uns auch über die sehr positiven Rückmeldung der ZuhörerInnen. Nicht zuletzt haben wir gezeigt, dass wir eine recht professionelle öffentliche Lesung selber bewerkstelligen können und nicht auf bekannte Persönlichkeiten oder Spezialistinnen setzen müssen.
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