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Courage - der Name soll Programm sein und das besondere Profil des Verbandes kennzeichnen: überparteilich und international, solidarisch und demokratisch – ein Zusammenschluss von Frauen jeden Alters und jeder Tätigkeit.  Weiterlesen

Biosprit statt Brot?! PDF Drucken E-Mail
„Biosprit statt Brot?! - Weltweiter Widerstand tut Not!”
Frauen sind auf der ganzen Welt im besonderen Maß mit der Beschaffung und Zubereitung von Nahrungsmitteln befasst. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind; 37.000 Menschen täglich und fast eine Milliarde sind permanent schwerstens unterernährt. Laut FAO (World Food Report) kann die Weltlandwirtschaft auf dem heutigen Entwicklungsstand problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren.
Ein schreiender Widerspruch – was steckt dahinter?!
Biosprit verbraucht Getreide, Mais, Zuckerrohr – Raps, Palmöl usw. Mit dem Anbau von Rohstoffen für die Biospritproduktion wurde ein neuer Markt geschaffen, der den international agierenden Monopolen wesentlich größere Profite garantiert, als der Anbau für die Nahrungsmittelproduktion. So stieg z.B. die industrielle Nutzung von Palmöl für Biodiesel in einem Jahr um 8,9%.
Die Biospritproduktion wurde rasch Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
2008 wurden weltweit 2,3 Milliarden Tonnen Getreide geerntet, aber nur 47% davon dienten der menschlichen Ernährung. So werden in den USA bereits 85 Mio. Tonnen Mais zu Bioethanol umgewandelt. Weltweit werden nach Schätzungen ca. 107 Mio. Tonnen Getreide zu Bioethanol gemacht. Das bedeutet, dass inzwischen der Verbrauch an Getreide die Erzeugung übersteigt. Die  entstehende Verknappung der Nahrungsmittel führt aufgrund der weltweiten Spekulation sehr schnell zu Preiserhöhungen.
Längst hat diese Wirklichkeit auch die imperialistischen Länder erreicht. In den großen Städten mehren sich die sogenannten Tafeln. In Kitas muss immer häufiger die Grundernährung von Kindern gesichert werden, teilweise bringen Pädagogen Obst mit in die Schule.
Am profitabelsten aber ist der Markt der Nahrungsmittelmanipulation. Die Fertigpizza enthält statt echtem Käse Kunstkäse. Die Milchschnitte von Ferrero wurde zur dreistesten Werbelüge des Jahres gekürt! Man müsste 5 Milchschnitten essen, um den Kalziumanteil eines Glases fettarmer Milch zu erhalten, gleichzeitig nimmt man die 6fache Menge an Kalorien zu sich und bezahlt dafür 10 mal mehr, als für ein Glas Milch!
Thilo Bode von der Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert: “Ministerin Aigner brüstet sich, für gesunde Ernährung in Kitas zu sorgen - tatsächlich schützt sie die Profitinteressen der Nahrungsmittelindustrie auf Kosten der Kleinsten.”
Nötig wie Nahrung ist uns der Widerstand!
Als Milchbäuerinnen in Deutschland erkannten, dass sie ihren Kindern keine Zukunft bieten können, campierten sie 2009 sieben Tage lang vor dem Kanzleramt in Berlin, um einen Milchkrisengipfel für einen fairen Mindestpreis von 40 Cent pro Liter Milch zu erkämpfen. Als 2011 die Lebensmittelpreise wieder anstiegen, standen die Menschen in Algerien, Jordanien, Ägypten, Jemen und Tunesien auf gegen ihre Regierungen.
Als kämpferischer Frauenverband setzen wir uns ein für „den Schutz der Umwelt und gegen die Ausplünderung der in wirtschaftlicher Abhängigkeit gehaltenen Länder – für eine Gesellschaft, in der der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt steht“ (Courage-Programm). Auszüge Referat zum Umweltratschlag
Suse Bader, Courage-Hamburg
 

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