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Courage - der Name soll Programm sein und das besondere Profil des Verbandes kennzeichnen: überparteilich und international, solidarisch und demokratisch – ein Zusammenschluss von Frauen jeden Alters und jeder Tätigkeit.  Weiterlesen

Das lukrative Geschäft mit dem Hunger PDF Drucken E-Mail
„Schätzungen der Welthungerhilfe gehen von 20 Mio. Tonnen (Lebensmittel) jährlich aus, die im Müll landen: Äpfel, Tomaten, Gurken, Kartoffel, die schon auf dem Acker aussortiert werden, weil sie nicht den vom Handel vorgegebenen Normgrößen entsprechen; Milchprodukte, Fleisch und Tiefkühlpizzen, die noch vor Ablauf der Haltbarkeit in riesigen Müllcontainern landen; dazu alles, was wir selbst wegschmeißen.
Längst haben die Finanzmärkte Agrarrohstoffe und Böden als Spekulationsobjekt entdeckt. Fruchtbare Böden in Afrika oder auf den Philippinen werden von Agrarkonzernen aufgekauft. Die Folge: Obwohl genug Lebensmittel für alle da wären, hungert 1 Milliarde Menschen; alle 5 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Unterernährung“ (FrauenRat 5,11).
Über die „Hunger-Spekulanten“ berichtet die Süddeutsche Zeitung vom 19.10.11: „Tausende Menschen, die in trostlosen Flüchtlingscamps dahinvegetieren, weil es in ihrer Heimat nicht mehr genug zu essen gibt. Für immer mehr Menschen auf diesem Globus wird der Zugang zu Lebensmitteln zur Überlebensfrage. Stark steigende Preise machen das jedoch zunehmend schwieriger. Allein 2010 wurde Nahrung weltweit um 30% teurer. Eine fatale Entwicklung, die zu einem großen Anteil auf das Konto von Spekulanten geht, wie eine Studie der Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch zeigt. Der Vorwurf wiegt schwer. ‘Investmentbanken wie die Deutsche Bank und Goldman Sachs machen sich mitschuldig an Hungernöten in den ärmsten Ländern der Welt’, wirft Foodwatch-Chef Bode der gesamten Branche vor. Es geht um gewaltige Summen... weltweit (werden) mehr als 600 Milliarden Dollar in Wertpapiere investiert, mit denen sie vom Anstieg der Rohstoffpreise profitieren. Hochgerechnet dürften die Gewinne der Finanzbranche mit Lebensmittelspekulationen im mehrstelligen Milliardenbereich pro Jahr liegen. Zum einen sichern die Geldhäuser Unternehmen gegen die stark schwankenden Preise an den Börsen ab.
Zum anderen sind sie selbst als Akteure an den Märkten unterwegs, kaufen und verkaufen Weizen, Mais oder Kaffee, um diese Ware dann mit Gewinn weiterzuveräußern. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung (wurden) allein im September 329 Millionen Tonnen Weizen gehandelt, das entspricht der Hälfte der weltweiten Jahresproduktion. Jede Tonne Weizen oder Mais wechselt also bis zu 30 Mal den Besitzer, bevor sie tatsächlich ausgeliefert wird und jeder einzelne Akteur will dabei seinen Schnitt machen.“
Gewinne und Geschäfte für die herrschenden Finanzakteure – Hunger und Not für einen immer größeren Teil der Weltbevölkerung?!
Jean Ziegler (ehemaliger UN-Botschafter) hat aufgezeigt, dass Lebensmittel vorhanden wären für 12 Milliarden Menschen – also für etwa die doppelte Weltbevölkerung. Allerdings nur dann, wenn nicht Spekulation und unersättliches Streben nach Gewinn im Vordergrund stehen.
Ist das nicht eine deutliche Aufforderung und zugleich Verantwortung, diesen Zustand zu verändern?! Heute müsste kein Kind mehr an Hunger sterben, keine Frau sich mehr Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder machen.
Courage tritt ein für eine Welt ohne Hunger und eine Gesellschaft, befreit von der Ausbeutung des Menschen und der Natur.
Wer mit uns die Hintergründe genauer erforschen und darüber aufklären möchte, wer sich für eine frauen- und menschenfreundliche Perspektive engagieren möchte, ist herzlich willkommen im Frauenverband Courage!
Linda Weißgerber, Bundesvorstand
 

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