Wir kommen wieder - denn ist es ist unser gemeinsamer Kampf!
Schreiben die Frauen vom Frauenkomitee BASTA! In einer Solidaritätserklärung an die Belegschaft von Opel-Bochum nachdem sie mit Hilfe des Werkschutzes von der Opel-Belegschaftsversammlung am 9.9.13 ausgesperrt worden waren.
In einer gemeinsamen Erklärung des Frauenkomitees BASTA!, des Solidaritätskreis für den Kampf der Opelaner und zwei Bundestagskandidatinnen der MLPD heißt es:
Wir Frauen sind heute dem Aufruf und der Einladung zur Belegschaftsversammlung, zu der ausdrücklich Gäste eingeladen wurden, gefolgt, um den Opel-Kollegen, unseren Männern, Familienangehörigen und Freunden unsere Solidarität und Mithilfe mitzuteilen.
Nachdem die gesamte Politprominenz, Oberbürgermeisterin Scholz, Axel Schäfer SPD, die LINKE... hinein gelassen wurden, wurden ausgerechnet wir, die wir seit Jahren die Opel-Kollegen in ihrem Kampf um jeden Arbeitsplatz unterstützen, ausgesperrt.
Als uns Kollegen abholten, um in die Belegschaftsversammlung zu kommen, wurden wir auf dem Weg dorthin, auf dem Werksgelände, von mindestens 5 Werkschutzleuten aufgehalten, körperlich weg gedrängt und unter Androhung einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch und unter Begleitschutz zum Ausgang weggeführt. Es wurde gefordert, das Transparent des Solidaritätskreises einzurollen. Später fiel: „Die haben ein Bettlaken mitgebracht.“
Wie gefährlich sind 7 Frauen für Opel/GM?
Ein Skandal ist, dass der Betriebsrat, der bei der Betriebsversammlung das Hausrecht hat, sich von der Geschäftsleitung diktieren lässt, wer als Gast zugelassen wird und wer nicht.
Zwei Kollegen von Daimler Düsseldorf, die ihre Solidarität den Opel-Kollegen mitteilen wollten, wurde ebenfalls der Zutritt verwehrt. Die Tore wurden demonstrativ geschlossen.
Es fehlte nur noch, dass ein dickes Schloss angebracht wurde.
Kollegen, denen wir das erzählten, fanden es lächerlich und schüttelten nur den Kopf.
Wer maßt sich an, darüber zu entscheiden wer Solidarität entgegenbringen darf und wer nicht?
Wir protestieren, dass uns der Einlass zur Betriebsversammlung verweigert wurde und fordern Konsequenzen gegen den Werksschutzleiter!
Heike Borgwardt, Gabi Sommer und Ulrich Achenbach
(Solikreis für den Kampf der Opelaner)
Der Bundesvorstand des Frauenverbands Courage unterstützt den Protest und hat den betroffenen Frauen geschrieben:
Liebe BASTA!-Frauen, liebe MLPD-Bundestagskandidatinnen Gabi Gärtner und Vesna Buljevic!
Wir Frauen vom Frauenverband Courage haben eure Berichte über die Ereignisse bei Opel Bochum am 9. und 10. September gespannt verfolgt. Wir unterstützen mit ganzem Herzen den Kampf der Opelaner und die Spendensammlung dafür. Für uns ist es auch Wahlprüfstein, wie die zur Wahl stehenden Parteien und Kandidaten sich in Wort und Tat dazu stellen.
Wir finden, ihr könnt sehr stolz sein auf eure Männer, Kollegen, Familienangehörigen und alle Opel-Kolleginnen und -Kollegen, wie mutig und mit welchem Rückgrat sie einem Konzern wie GM entgegen treten. Und das nicht nur für sich und eure Familien, sondern auch für Zehntausende andere! Und wir sind auch stolz auf euch, dass ihr diesen Kampf mitkämpft und euch nicht einschüchtern lasst und euch gegenseitig stärkt. Wir sind allerdings auch umso empörter und wütender, wie ihr dafür attackiert werdet - mit Werksschutz, Beschimpfungen, körperlicher Gewalt, Polizei, Androhung einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Das ist ungeheuerlich! Wo leben wir, was ist das für eine Demokratie?! Wir unterstützen euren Protest dagegen, auch die Forderung nach Konsequenzen gegen den Werksschutzleiter und stehen voll hinter euch! Ihr habt eure Sache gut gemacht und wir werden uns sicher nicht abhalten lassen von unserer vollen Solidarität.
Mit couragierten Grüßen, die Frauen vom Bundesvorstand Courage
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