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Moltke-Markt Bochum - Namen nur Schall und Rauch? PDF Drucken E-Mail
In Bochum hat der einflussreiche, zahlungskräftige Unternehmer, Herwig Niggemann, einen seit Anfang des Jahres neu installierten Freitagsmarkt mit dem Namen Moltke-Markt bedacht.
Der preußische General Moltke liebte den Krieg, weil  der Krieg ein Glied in Gottes Welt¬ord-nung sei und ohne Krieg die Welt im Materialismus versumpfe. Gute Eigenschaften, die der Krieg hervorbringe, darunter verstand er z.B. seinen Plan, die Pariser Kommune, die erste vom Volk frei organisierte Gesellschaft, einfach  aushungern zu lassen.
Dieser reaktionäre Geist soll sich also nun jeden Freitag auf dem Markt auf dem Springerplatz  manifestieren dürfen. Ausgerechnet auf dem Platz, der nach den grausigen Erfahrungen zweier Weltkriege durch den Namen Karl Springer geehrt wurde.
Karl Springer war ein aufrechter Kämpfer und Kommunist gegen die Faschisten. Seinen Einsatz gegen die Nazis bezahlte er mit seinem Leben. Sie konnten ihn nur durch Mord in einem Bochumer Gefängnis mundtot machen.
Einen Moltke-Markt  kann kein Bochumer verdauen, der die aggressiv-militaristische Ge-schichte der Welt-Eroberungspläne eines Kaiser Wilhelms im 1. Weltkrieg  oder  eines
2. Weltkriegs durch Adolf Hitler und seine  im Hintergrund agierenden, zahlungskräftigen Kohle- und Stahl-Monopole  kennt.
Das Bochumer Friedensplenum ergriff denn auch die Initiative, diesen Affront gegen alle friedliebenden Bochumer rückgängig zu machen. Zunächst versuchte man,  die Markt--Händler zu überzeugen, einen anderen Namen zu wählen. Dann brachte man einen Antrag im Stadtrat ein, den Namen Moltke-Markt hier nicht zuzulassen.
Trotz Opposition der CDU waren sich deren Stadträte gleich einig mit denen von der SPD gegen den  Antrag des Friedensplenums zur Namensänderung. Das Bochumer Friedens-plenum will nun mit provokativ aufweckenden Plakaten unter Marktkäufern und Händlern aufklären.
Wir Bochumer Courage-Frauen unterstützen diese Aktion. Mancher Marktkäufer verstand nicht die „Aufregung um einen Namen“, denn leider gehöre Moltke nunmal auch zu unserer Geschichte. Wer würde auf dem Grab eines geliebten Angehörigen die Züchtung einer Tulpe mit dem Namen eines Widersachers zulassen? Tatsächlich ist der Streit um die Bochumer Marktbenennung ein bisher beispielloser Vorfall. Auf dem Leben eines Widerstandskämpfers darf nicht mit reaktionären Ansichten herum getrampelt werden! Der feine Herr Unternehmer Niggemann, angesprochen darauf, den Namen Moltke-Markt fallen zu lassen, drohte gar, ihm gefalle dieser Name und sollte eine Namensänderung erfolgen, könne er dem Markt gleich seine spendierende Hand entziehen. Dies, so seine Einschätzung, würde die Organisation des Marktes gleich auseinander fallen lassen.
Welche Vorlieben des Herrn Niggemanns stehen hinter der Verehrung eines Militaristen, dem Kriege wichtiger sind als der Frieden? Schon heute wird die Bundeswehr gegen den erklärten Willen der Mehrheit der Bevölkerung in alle möglichen kriegerischen Szenarien der Welt ge¬schickt. Kommt diese kriegsverherrlichende Sicht eines General Moltkes am Ende den SPD- und CDU-Spitzen gleichermaßen zu pass gegen den Friedenswillen, der breit in der Bevölke¬rung verankert ist?
Wir vom Frauenverband Courage rufen auf: Widersetzt euch dem Moltke-Markt und der Kriegslüsternheit. Markthändler und Marktbesucher, beugt Euch nicht der Markt-macht eines Herrn Niggemann zur Verankerung reaktionären Gedankenguts!
Courage-Bochum

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