Solidarität mit dem Befreiungskampf in Kurdistan |
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Erklärung des Frauenverbandes Courage zum Jahrestag der Ermordung von Sakine, Fidan und Leyla und zu den neuen Morden in der Türkei.
Solidarität mit dem Befreiungskampf in Kurdistan
Es ist drei Jahre her, dass am 10.1.2013 mitten in Paris Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Söylemez kaltblütig ermordet worden sind. Sie stehen für den Kampf der Kurdinnen für Freiheit und Demokratie. Sie leben als mutige Kämpferinnen in unserem Gedenken weiter und wir fordern die lückenlose Aufklärung dieses Verbrechens. Wir sind sicher, dass Geheimdienste hinter diesem Mord stecken.
Fast genau drei Jahre später werden wieder gezielt drei Frauen ermordet, die an der Spitze des Kampfes in Nordkurdistan stehen: Sevê Demir, Parteiratsmitglied der DBP (Demokratische Partei der Regionen), Pakize Nay?r, Co-Vorsitzende des Volksrates von Silopi, Fatma Uyar, Aktivistin der Vereinigung der Freien Frau (KJA, Koma Jinên Azad) in Silopi.
Wir vom Frauenverband Courage sprechen den Angehörigen und allen Freundinnen und Freunden unsere tiefe Anteilnahme aus. Wir sind sicher: diese Morde sind kein Zeichen der Stärke der türkischen Regierung.
Der vom türkischen Staatspräsidenten Erdogan im Juli beendete Friedensprozess und der seither bestehende militärische Terror in vielen kurdischen Städten hat inzwischen Hunderte Menschen das Leben gekostet. Journalisten werden umgebracht, gewählte Vertreter des kurdischen Volkes systematisch terrorisiert. Besonders die mutigen Frauen sind im Visier der reaktionären türkischen Regierung. Die drei am 4.1. ermordeten Kämpferinnen stehen in einer Reihe mit Hunderten von Frauen, die gezielt oder zufällig Opfer des Krieges gegen Kurdinnen und Kurden geworden sind, der seit Monaten in der Osttürkei tobt. Die Koordination der Gemeinschaft der Frauen Kurdistans schreibt am 22.12.: „Sieht man genau hin, erkennt man, dass die Frauen in einer organisierten Weite mit größter Entschlossenheit ihren Platz im Widerstand für ein freies Leben einnehmen. An Orten der intensivsten Angriffe sind es gerade kurdische Frauen, insbesondere Mütter, die dem Staat den stärksten Widerstand entgegensetzen.“
Der Mut dieser Frauen soll gebrochen werden – und genau dieser Mut braucht internationale Solidarität, die schwesterliche Verbundenheit in einem Band der Solidarität um die Erde.
Wir protestieren hier in Deutschland gegen das Schweigen der Bundesregierung und die aktive Unterstützung des türkischen Staatspräsidenten. Als Frau Merkel am 9.1. von „widerwärtigen kriminellen Taten“ sprach, meinte sie nicht etwa den türkischen Ministerpräsidenten und seinen Terror in den Kurdenregionen, sondern begründete damit eine verschärfte Repression gegen Flüchtlinge.
Dagegen protestieren wir genauso wie gegen die Unterstützung des türkischen Regimes durch die Bundesregierung! Wer schweigt, macht sich mit schuldig.
Wir vom Frauenverband Courage stehen mitten in den Vorbereitungen für die 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Nepal. Die Frauen der Welt stehen vor großen Herausforderungen.
In Nepal sind die Erdbebenschäden noch nicht bewältigt und erschweren das Leben der Frauen und Familien. Da blockiert die indische Regierung die Grenzen nach Nepal, weil die nepalesische Regierung eine säkulare Verfassung verabschiedet hat, mit der Stärkung der Frauenrechte. Die Frauenorganisationen Nepals entschieden sich mutig, trotz aller Schwierigkeiten gemeinsam mit den Frauen der Welt, dieses wichtige Treffen durchzuführen. Dort wird beraten, wie wir den Kampf der Frauen auf der ganzen Welt einen großen Schritt voran¬bringen. Über Ländergrenzen hinweg organisiert werden die Frauen der Welt diesen Schritt gehen können.
Beteiligt euch an den Vorbereitungen und der Konferenz selbst, tragt zur Finanzierung bei!
Weitere Informationen unter www.weltfrauenkonferenz.de und www.fvcourage.de. Wer sich an den Vorbereitungen beteiligen möchte, kann sich an die örtliche Courage-Gruppe wenden.
Erklärung als pdf-Datei
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