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Courage - der Name soll Programm sein und das besondere Profil des Verbandes kennzeichnen: überparteilich und international, solidarisch und demokratisch – ein Zusammenschluss von Frauen jeden Alters und jeder Tätigkeit.  Weiterlesen

8. März 2017 - Weltweit ein Tag des Widerstands der Frauen und des Kampfs für ihre Befreiung PDF Drucken E-Mail
In diesem Jahr erlebten die Aktivitäten der kämpferischen Frauenbewegung zum Internationalen Frauentag weltweit einen unübersehbaren Aufschwung.
Selbstbewusst gingen Frauen (und auch Männer) rund um den Erdball auf die Straße für die längst überfällige Gleichberechtigung, die oft nur auf dem Papier steht. Gegen Sexismus und Gewalt, gegen Diskriminierung in den Medien, gegen frauenverachtende Politiker, die erkämpfte Erungenschaften der Frauenbewegung angreifen, gegen die geringere Bezahlung der weiblichen Arbeitskraft, gegen die Armut von älteren Frauen und Alleinerziehenden, gegen die Diskriminierung von Migrantinnen und Frauen auf der Flucht.

Protesthauptstadt Europas war in diesem Jahr Madrid mit 40 000 Demonstrantinnen, auch in anderen Städten Spaniens waren die Straßen am 8. März den Frauenprotesten vorbehalten. Besonders viele Aktivistinnen gab es in den USA, wo die Frauenbewegung seit dem 21.1. Mütze und Flagge zeigt, so in New York 5 000 oder 2 000 in Los Angeles.
Der Gedanke eines Streiktages, ausgehend von der Frauenbewegung in den USA griff in diesem Jahr weltweit um sich. Erzieherinnen in Australien legten um 15.20 Uhr die Arbeit nieder. Denn ab dieser Uhrzeit arbeiteten Frauen quasi ohne Lohn, da sie weniger verdienen als Männer. In Montevideo protestierten über 10.000, manche Presseorgane sprechen von bis zu 30.000 Menschen, vor allem gegen Gewalt an Frauen. In Uruguay gibt es eine besonders hohe Anzahl von Frauenmorden. „Wir halten an, da wir Zielscheiben von Belästigungen sind – auf der Straße, in der Schule, auf der Arbeit und im Netz. Weil wir auch weiterhin dargestellt werden wie Objekte, die dazu da seien, um Bedürfnisse und Wünsche anderer zu befriedigen. Weil man uns auch weiterhin als einen Gegenstand herabwürdigt, uns Gewalt antut und uns bloßstellt.“ -  so das zum Schluss der Demonstration verlesene Manifest. In vielen weiteren Städten Lateinamerikas gingen Tausende auf die Straße.
Zahlreiche Festnahmen gab es auf den Demonstrationen in Moskau oder in Sanliurfa/ Türkei. In Indien organisierte die Frauenbewegung Selbstverteidigungskurse und protestierte gegen die zunehmende Gewalt an Frauen.
Die Frauen in der Türkei ließen sich vom faschistischen Präsident Erdogan ihre 8.März-Demos nicht verbieten. 10 000 Frauen nahmen allein in Istanbul am Protestzug teil, ebenso in Ankara und Diyarbakir. Die Kundgebungen verbanden sich meist mit der „Nein“-Kampagne gegen das Referendum im April. Im EU-Parlament stieß aktuell die Aussage eines polnischen EU-Politikers, Frauen seien dümmer und würden deshalb weniger verdienen, auf sofortigen Protest von Frauen und Männern aller Fraktionen – und in Polen ist die Frauenbewegung herausgefordert, ihr Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper weiter zu verteidigen. Die PIS-Regierung hat ihre Niederlage vom Oktober nicht verwunden und arbeitet an einem neuen Versuch, Abtreibung zu verbieten.

In vielen Städten Deutschlands gingen am 8. März und am Wochenende davor oder danach Frauen in immer breiter werdenden Bündnissen auf die Straße. In den Großstädten beteiligten sich bis zu 5 000 an Demonstrationen und Kundgebungen, obwohl es am 8. März selbst in Strömen regnete.
Besonders in kleineren Städten berichtete vielfach die Presse, sie kündigte die 8. März-Aktivitäten auch an, was in der überregionalen Presse die Ausnahme ist.
So wird überregional fast gar nichts berichtet über eine der bedeutendsten Aktionen, die in Saarbrücken stattgefunden hat: Über 4 000 Pflegerinnen und Pfleger demonstrierten ganz bewusst am 8. März für wirksame Maßnahmen gegen Personalknappheit und für mehr Wertschätzung der Arbeit in der Pflege, die überwiegend Frauen erledigen. Die seit Jahren größte Demonstration zum internationalen Kampftag der Frau fand in Berlin statt mit über 5.000 überwiegend jungen Frauen, Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern, vielen Familien, einer internationalen Zusammensetzung. Auch sie wurde in den Medien weitgehend verschwiegen. Anscheinend ist so viel geballte kämpferische Frauenpower nicht erwünscht bzw. passt nicht ins Bild.

Aus Stuttgart wird berichtet: „Wir haben uns nicht unterkriegen lassen, trotz Regen. Ungefähr 250 Frauen haben auf dem Stuttgarter Schlossplatz einen lebendigen 8. März erlebt und anschließend eine kämpferische Demonstration. Auf dem Bild seht ihr uns Couragefrauen mit den Schildern für unseren Redebeitrag. Das Thema waren die mutigen Aktionen von Frauen auf der ganzen Welt. Am Schluss haben wir gerufen: "Wir Frauen sind zornig, kämpferisch, mutig, entschlossen, frei und selbstbestimmt, offensiv und liebenswert – und deshalb brauchen wir noch dich und dich und dich – Frauen organisiert euch in Courage!" „

In Frankfurt waren Couragefrauen schon vor dem 8. März im Stadtteil und am 4. März bei der Demonstration der kurdischen Frauen zum Internationalen Frauentag aktiv.  Am 8. März selber brachten Frauen aus mindestens 16 Organisation bei einer kämpferischen Kundgebung mit etwa 90 bis 100 TeilnehmerInnen und vielfältigen Themen lebendig zum Ausdruck „Der Widerstand der Frauen der Welt lebt – die internationale Frauenbewegung ist unübersehbar im Aufbruch - zusammen und organisiert können wir Erfolge erreichen und kommen unserem Ziel der Befreiung der Frau näher.“ Lieder und Trommeleinlagen sorgten für gute Stimmung. Allerdings fiel nach fast 2 Stunden im Dauerregen die geplante Demonstration buchstäblich in Wasser.

In München fand bei strahlendem Wetter am Samstag eine kämpferische Demo mit anschließender Kundgebung am Marienplatz statt, was Hunderte Passanten mit-bekamen, manche blieben kürzer oder länger stehen. 13 Rednerinnen unterschiedlichster Organisationen brachten die vielfältigen Themen der Frauenbewegung zur Sprache. Die Chöre von Verdi und vom DGB rundeten das Programm ab mit hochwertigen Gesangseinlagen neuer und klassischer Frauenlieder. 

Das sind nur einige Beispiele der vielen Aktivitäten in Deutschland.

Der Frauenverband Courage ist deutschlandweit treibende Kraft der kämpferischen Straßenproteste, fördert die Breite der Aktionseinheiten, gegen eine Einengung auf nur revolutionäre oder kämpferische Positionen. In diesem Jahr stellten wir die bessere Organisierung der Frauenbewegung in den Mittelpunkt.

In manchen Städten, wie in Gelsenkirchen, verband sich das mit einer Spendensammlung zugunsten einer Frauenorganisation Sitsope in TOGO (siehe Aufruf). Der ganze März ist der Stärkung des Frauen¬verbandes Courage gewidmet, Ende März finden an vielen Orten Willkommensfeste oder andere kulturelle Aktivitäten statt.

Die Frauen dieser Welt sind am 8. März millionenfach auf der Straße gewesen – ihre weltweite Organisierung nimmt Fahrt auf und gewinnt an Stärke und Durchsetzungskraft – ganz so, wie auf der 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Kathmandu beschlossen worden ist:
„Entwickeln wir entschlossen unsere Strukturen der weltweiten, kontinentalen und regionalen Koordination und bringen wir sie auf ein höheres Niveau. Arbeiten wir an der noch besseren Organisiertheit der Frauen in unseren Ländern!“ (Schlussresolution, Weltfrauenkonferenz Kathmandu 2016)

Organisiert erklimmen wir die höchsten Berge!

Organisiert euch im Frauenverband Courage!


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