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Fluchtursachen und Fluchterfahrungen von Frauen und Mädchen PDF Drucken E-Mail
Rede zum Antikriegstag 2017 von Courage Tübingen

Beim Courage Tribunal gegen den Verfassungsschutz in Köln erzählt eine junge Afghanin über ihre Erfahrungen:  „Die Frauen tragen dort Burka. Man kann ganz schlecht unter dieser Burka atmen. Der Krieg dauert schon bald 30 Jahren. Wir sind dort bedroht, wir mussten unser Land verlassen. Wir sind nach einer schwierigen Zeit nach Deutschland gekommen. Wir sind froh, dass wir uns dieser Burka entledigen konnten! Endlich kann ich atmen, kann ich riechen, kann den Himmel sehen…Aber es fangen wieder Probleme an… Die Sprache zu lernen. Ich erlebe Leute, die können nicht lernen, nicht lesen oder verstehen. Sie sind traumatisiert, sie vergessen sofort wieder alles…Wir haben Schwierigkeiten mit unseren Männern. Zuhause erleben wir Gewalt…Manchmal müssen wir in Frauenhäuser flüchten. Dort gibt es wieder Probleme mit den Behörden, mit dem Jobcenter, mit Wohnungssuche und Migration…. Die Burka in meinem Heimatland kann man sehen. Die Burka hier in Deutschland kann man nicht sehen…“
Das können wir bestätigen! Zum Beispiel bekommen Immigrantinnen in einigen deutschen Bundesländern wie in Bayern oder Rheinland-Pfalz nachweislich keine deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie Mitglied sind beim Frauenverband Courage!
49% der flüchtenden Menschen sind Frauen, In Deutschland kommt nur ein kleiner Teil an. 1/3 der Asylbewerber sind Frauen, 2/3 Männer.
Mehr als die Hälfte der geflüchteten Frauen in Deutschland fliehend vor Krieg. Neudeutsch heißt Krieg oft: Verteidigung der Menschen- oder Frauenrechte. Tatsächlich ist es doch Krieg und  für Frauen, laut einem afrikanischen Offizier, gefährlicher als für Soldaten.
Frauen und Kinder dürfen, trotz anfänglicher Versprechungen der Bundesregierung, nur unter sehr erschwerten Bedingungen nach Deutschland nachkommen. Zuhause sind sie weiter Bombardierung, Vertreibung und Terror ausgesetzt. Sie müssen unter unmenschlichen Bedingungen in überfüllten Flüchtlingscamps ausharren.Z.B.weil die Staatengemeinschaft erst nur ein Viertel der an UNICEF versprochenen 1,4 Mrd. € in diesem Jahr zur Verfügung gestellt hat, verhungern immer mehr Kinder, müssen immer mehr Kinder arbeiten- oder sich prostituieren.
Aber Frauen leiden zusätzlich unter geschlechtsspezifischer Verfolgung wie sexuelle Gewalt, Bildungsverbot, „Ehrenmord“, Zwangsheirat, Zwangssterilisierung und Genitalverstümmelung, sowie Diskriminierung wegen des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung. Werden Frauen vergewaltigt, werden sie oft von ihren Familien und Dorfgemeinschaften stigmatisiert und vertrieben. Auf der Flucht geht die besondere Gewalt gegen Frauen weiter. So verschwinden immer mehr Frauen und Kinder auf der Flucht, weil sie als Arbeits- und Sexsklaven verkauft werden.
In Flüchtlingsunterkünften ist sexualisierte Gewalt an der Tagesordnung und wird selbst in Deutschland von Sicherheitsbeamten ausgeübt.
Alle diese Fluchtgründe sind von den Vereinten Nationen offiziell anerkannt und stehen seit 2005 auch im deutschen Asylrecht. Die formale Anerkennung nutzt in der deutschen Praxis sehr wenig. Diese Fluchtgründe sind mit traumatischen Erlebnissen, Scham und Stigmatisierung verbunden. Deshalb sprechen Frauen oft nicht über Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Schon gar nicht in den Minutengesprächen, die über Anerkennung entscheiden mit Fremden, womöglich mit Männern, mit mangelnder Ausbildung und Sensibilität. Sie befürchten auch negative Auswirkungen auf ihrem Asylantrag.
Auch die Vernichtung von Umwelt und Lebensgrundlagen durch Krieg, Landraub und Umweltkatastrophen führt zur Flucht vor dem Verhungern. Frauen sind als Versorgerinnen der Familie besonders betroffen. Konflikte werden verschärft, Menschen erst recht in die Flucht getrieben. Das sind laut Bundesregierung dann Wirtschaftsflüchtlinge- ein Zynismus sondergleichen!
  • Wir sind gegen Kriegstreiber egal vom welchen Staat!
  • Wir sagen mit 70 % der deutschen Bevölkerung NEIN zu Waffenexporten und Einsätzen der Bundeswehr in Krisengebieten, weder militärisch- noch logistisch!
Wir fordern:
  • Entwicklungszusammenarbeit als Hilfe zur Selbsthilfe in den Krisengebieten.
  • Humanitäre Sofortunterstützung in den Flüchtlingslagern um die Krisenregionen vervielfachen, anstatt massiv zu kürzen wie bisher.
  • Geschützten Raum für Frauen und Kindern in Flüchtlingsunterkünften.
  • Mehr geschultes Personal und finanziellen Mittel für die Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Fluchtursachen.
  • Unbürokratischen Familiennachzug
  • Eigenständiges Bleiberecht für Frauen.

Sexuelle Gewalt ist widerlich! Rassismus auch!
 

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