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Courage - der Name soll Programm sein und das besondere Profil des Verbandes kennzeichnen: überparteilich und international, solidarisch und demokratisch – ein Zusammenschluss von Frauen jeden Alters und jeder Tätigkeit.  Weiterlesen

25.11.2017: Frauen weltweit auf der Straße gegen Gewalt gegen Frauen PDF Drucken E-Mail
Weltweit gingen am 25. November 2017 Frauen auf die Straße und brachten ihren Zorn und ihren Protest gegen die vielen Gesichter der Gewalt gegen Frauen zum Ausdruck. „Ni una menos – Nicht eine mehr“ soll misshandelt und ermordet werden – das machten Frauen in ganz Lateinamerika und in Spanien klar. Tausende von Frauen ließen sich in Istanbul durch das Verbot des faschistischen Erdogan-Regimes nicht davon abhalten zu demonstrieren. „Es ist Zeit, zu rebellieren“, erklärten Frauen in Paris. 2.000 schwarzgekleidete Frauen erinnerten mit Schildern der Opfer daran, dass allein im vergangenen Jahr 123 Frauen in Frankreich durch sexuelle Gewalt zu Tode kamen. "Unsere Wut gegen ihre Gewalt" riefen die Frauen bei Demonstrationen in Rom.
Tausende arabische Frauen brachen ihr Schweigen. Sie schilderten und schildern in den sozialen Netzwerken ihre Erfahrungen mit sexuellen Belästigungen, mit den Übergriffen durch Väter und Brüder, den Grabschern in Bussen und Bahnen und mit der Gleichgültigkeit, mit der Eltern und Geschwister auf ihre Berichte reagieren.


München 25.11.2017

Auch in Deutschland gingen in zahlreichen Städten Frauen auf die Straße, um ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen zu setzen. Nach einer Statistik des Bundeskriminalamtes wurden in Deutschland im vergangenen Jahr etwa 109.000 Frauen Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. 357 von ihnen wurden von ihrem Partner umgebracht - also durchschnittlich eine Frau pro Tag. Finanzielle Abhängigkeit, dazu zu wenig Plätze in Frauenhäusern hindern die Frauen oft daran ihre gewalttätigen Partner zu verlassen.


Karlsruhe 25.11.2017

Am Tag zuvor, am 24.11.17, organisierte Yeni Kadin, die Frauenorganisation, bei der Dr. Banu Büyükavci organisiert ist, zum Tag gegen Gewalt an Frauen eine Kundgebung vor dem Gerichtssaal des Landgerichts München. Besonders im Mittelpunkt stand die Gewalt gegen Frauen, wie sie gegenwärtig vom Erdogan-Regime in der Türkei ausgeübt wird, aber auch die Gewalt gegenüber Banu. Sie hat gegen kein Gesetz in Deutschland verstoßen und sitzt seit bald 3 Jahren im Gefängnis in München. Sie fehlt als Psychotherapeutin für die unzähligen Migrantinnen und geflüchteten Frauen, sie fehlt der Nürnberger Frauenbewegung und sie fehlt in Yeni Kadin. Mehr als 100 Protestierende, viele aus anderen Städten und aus Österreich angereist, forderten die sofortige Freilassung von Banu und ihren 9 Mitstreitern. Dabei auch Frauen aus dem Frauenverband Courage.
Ebenfalls am 24.11.17 gab es große Solidarität bei Kundgebungen und Demonstrationen in Gießen und Frankfurt mit der Gießener Ärztin Kristina Hänel. Sie wurde an diesem Tag zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt wegen „unerlaubter Werbung“ für Schwangerschaftsabbruch, weil sie auf ihrer Praxis-Webseite Informationen dazu anbot. Angezeigt worden war sie, wie weitere Ärztinnen, von angeblichen „Lebensschützern“. Das Urteil beruft sich auf den noch aus dem Hitler-Faschismus stammenden §219a (weitere Informationen). Dieses empörende Urteil und die Solidarität mit Kristian Hänel waren Thema bei vielen Kundgebungen am 25.11.17.
So wurde in Essen wurde unter dem Motto
„Wir kämpfen gemeinsam für aufklärende und gegen sexualisierende Werbung“
folgende Resolutionen verabschiedet:
„Das Urteil gegen Kristina Hänel muss weg! Die Information auf ihrer Website zur Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs ist richtig und wichtig für uns Frauen und für schon geborene Kinder und ihre Zukunft. Wir reihen uns ein in die Soli-Bewegung mit Kristina Hänel und kämpfen mit allen gemeinsam, bis die Verurteilung von Kristina Hänel zu 6000 Euro Strafe wegen „verbotener Werbung“ zurückgenommen ist!“
und
„Wir fordern von amazon und den verschiedenen Herstellern und Unterstützern, wie z.B. Telecom, dass sie das gesamte sexistische, kindermissbrauchende und menschenverachtende Sortiment von T-Shirts mit der Aufschrift „Blowjob is better than no job“ aus ihren Programmen, Werbungen und Angeboten rausschmeißen.
Denn sie fordern objektiv Jugendliche und sogar Kinder direkt zu sexuellen Dienstleistungen als Ausweg aus der Jugendarbeitslosigkeit auf.“


Im Redebeitrag der Couragefrauen heißt es:
„Da wird eine Ärztin zu 6000 € Strafe verurteilt, weil sie auf ihrer Internetseite Informationen zum Schwangerschaftsabbruch gibt.
 Das ist voll in unserem Sinn, denn wir sagen: „Mein Bauch gehört mir!“
Aber, nach deutschem Gesetz ist Information über die Möglichkeit von Abbruch einer Schwangerschaft verbotene Werbung!
Nicht verboten in Deutschland ist Werbung für Bordelle, für „100 girls, 30€, Sex, Bier und Würstchen so viel und wie Du es willst“…
Schaut euch um, überall hängen solche Plakate, auch in unserer Stadt.
Nicht verbotene Werbung ist auch diese besonders widerliche bei Amazon:
„Lustige Sex-TShirts“, für Kinder und Jugendliche zu Weihnachten mit der Aufschrift:
„Blowjob is better than No Job“  (…)
Wir fordern:
Verbot von sexistischer Werbung, Verbot und Ächtung des Systems Prostitution – 
Verbot von Sexkauf!
Schützen wir uns und unsere Kinder.

Nebenbei freuen wir uns, dass gerade jetzt die Amazon-Mitarbeiterinnen streiken – gegen die miserablen Arbeitsbedingungen. Wir drücken ihnen die Daumen, dass sie Erfolg haben!
Mit Amazon und all der anderen sexualisierenden Werbung sind wir noch längst nicht fertig.
Macht mit, kämpft mit, organisiert euch im Frauenverband Courage!“
hier die Resolutionen und der vollständige Redebeitrag aus Essen als pdf-Datei
 

Weitere Eindrücke vom 25.11.2017

 
 Wuppertal  Hamburg












                                              



 

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