Resolutionen der 9. Bundesdelegiertenversammlung Drucken
Die 9. Bundesdelegiertenversammlung verabschiedete verschiedene Resolutionen. Sie werden nach und nach veröffentlicht.
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Solidaritätsresolution der 9. Bundesdelegiertenversammlung (BDV)
des Frauenverbands Courage e.V. am 13./14. Juni 2015

An die Beschäftigten des Sozial – und Erziehungsdienstes

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir, delegierte Frauen der Bundesdelegiertenversammlung des Frauenverbandes Courage möchten Euch zu Eurem Kampfgeist und Eurem Durchhaltevermögen beglückwünschen:
nach vier Wochen Streik macht Ihr mit vielfältigen Aktionen, Mahnwachen und nicht zuletzt mit den Demonstrationen am 13.6.15 weiter Druck für eine Aufwertung Eurer Berufe.
Und, entgegen einiger  Medienberichte, ist die Solidarität von Eltern und der gesamten Bevölkerung groß.
Auch wenn während der Schlichtungsgespräche und folgenden Tarifverhandlungen die Streiks in Kitas und sozialen Einrichtungen ausgesetzt sind, macht Ihr deutlich, dass Ihr keine Ruhe geben wollt,  Euer Kampf und Eure Energie ist  noch lange nicht zu Ende ist.
Es geht um eine Aufwertung der sozialen Berufe und gerade auch um die Aufwertung typischer Frauenberufe.
Als Frauenverband stehen wir uneingeschränkt hinter Euch und möchten Euch Mut machen, weiter zu kämpfen und Euch nicht unterkriegen zu lassen.
Auch wenn zunehmend versucht wird, Erzieherinnen und Eltern gegeneinander auszu-spielen, der Druck der Arbeitgeber zunimmt und die Gefahr einer Spaltung durch einen Schlichtungsvorschlag besteht.
Es geht auch um die Zukunft der Kinder und Jugendlichen!
Dass das Argument, es sei kein Geld da, verlogen ist, sieht man aktuell beim G7 Gipfel, wo eine Bürgerkriegsübung mit 17000 Polizisten 360 Millionen Euro verschlingt.
Wir unterstützen die Forderung nach Erstattung der Kindergartenbeiträge an die Eltern durch die Kommunen und finden es wichtig, über das eingeschränkte Streikrecht in Deutschland hinaus zu denken und ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht zu fordern.
Wer kämpft, bekommt Solidarität – weiter so!

(verabschiedet von den Teilnehmerinnen der 9. BDV des Frauenverbands Courage am 14.06.15)

Resolution als Flyer (pdf)


Resolution  der 9. Bundesdelegiertenversammlung (BDV) des Frauenverbands Courage e.V.

Der Countdown läuft – Auf zur 2. Weltfrauenkonferenz in Nepal:
Frauen der Welt erklimmen die höchsten Berge


Wir bekräftigen die Initiative zur Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen von 2008 erwies sich als genau  richtig. 2015 stellte die Initiative UN-Women selbst fest, dass keines der verab¬schiedeten Ziele von Peking umgesetzt worden ist. Die Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen wird die Anliegen und Kämpfe der Frauen zu einer starken, internationalen kämpferischen Frauenbewegung vereinen, in engem Schulterschluss mit  anderen Bewegungen wie der Arbeiter-, der Jugend, der Umwelt- und den Befreiungsbewegungen auf dieser Welt.
Die Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz geschieht in enger Verbindung mit der nach¬haltigen Stärkung der nationalen kämpferischen  Frauenbewegung.  Damit haben wir mit unserer Mitgliederwerbekampagne  erste Erfolge ereicht.
Wir Couragefrauen sind Weltfrauen. Wir nutzen die drei Kampftage, den 8.März, den 1. Mai und den 25. November zur Bekanntmachung und Werbung für die Weltfrauenkonferenz.
Wir freuen uns, dass unsere vier Trümpfe – die Überparteilichkeit, die finanzielle Unabhängigkeit, die Demokratie und der Internationalismus – inzwischen eine erfolgreiche Reise um die Welt angetreten haben. Sie sind nicht zuletzt Impulsgeber für den erfolgreichen Weltfrauenkonferenzprozess geworden. Das ist auch eine Verpflichtung.
Wir übernehmen Verantwortung:
 ...für die  große nationale Frauenversammlung in Kassel am 14.11.15 zur Wahl der Delegierten aus Deutschland  und für den  Songcontest,  gemeinsam mit dem kämpferischen Frauenrat.
…für die breite Bekanntmachung der Weltfrauenkonferenz in Deutschland, u.a. durch weitere  Count-down- Veranstaltungen,  wollen  dabei  besonders  Mädchen und junge Frauen zur Teilnahme zu gewinnen. Wir organisieren die Anmeldung vieler Teilnehmerinnen aus unseren Reihen bis zum 14. November.
 ... für die Finanzierung: wir tragen dazu bei  die beschlossenen 300 000.- €  zu sammeln durch Benefizveranstaltungen, Sponsoren, Verkaufsstände und vieles mehr,  kreativ und mit neuen Ideen. …für die Vorbereitung und Durchführung zweier Foren auf der WFK:  
> „Basisfrauen bewegen und organisieren.“ Zum Austausch über die Erfahrungen zur Organisierung von Frauen
> „Fight Sexism“. Weltweit setzen sich Frauen gegen Sexismus, Gewalt und Prostitution zur Wehr. Deutschland ist durch das Gesetz zur Prostitution „als Beruf wie jeder andere“ zur Drehscheibe der internationalen Prostitution und des  Menschenhandels geworden. Dagegen gilt es sich zusammenzuschließen – weltweit.
 …BrigadistInnen für die unmittelbare logistische und organisatorische Seite der Konferenz zu gewinnen.
...   Unsere internationalen Kontakte im Weltfrauenprozess zu pflegen und zu festigen.
 
Auf zur Weltfrauenkonferenz 2016!

(verabschiedet von den Teilnehmerinnen der 9. BDV des Frauenverbands Courage am 14.06.15)

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Resolution der 9. Bundesdelegierten-Versammlung  des Frauenverbandes Courage e.V. zu den Menschenrechten der  Flüchtlinge in Deutschland

Wir, die 66 Delegierten und die Frauen des Verbandes aus ganz Deutschland fordern die Bundesregierung in Deutschland auf, die Grundrechte für die Flüchtlinge nach Artikel 1, 2 und 3 des Grundgesetzes einzuhalten.
Es kann nicht sein, dass ein Land wie Deutschland sich demokratische Werte auf die Fahne schreibt und gleichzeitig tagtäglich die Menschenrechte von Flüchtlinge mit Füßen tritt und sich in die Angelegenheiten anderer Länder einmischt und somit auch dort für Unruhe und Unterdrückung sorgt.
Nach Artikel 3 des Grundgesetzes „sind alle Menschen gleich; niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschau¬ungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behin¬de¬rung benachteiligt werden“.
Das Massensterben von tausenden von Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa ist eine Verletzung der Menschenrechte und eine humanitäre Katastrophe. Es ist ein Verbrechen an den Schutzsuchenden, wenn sie gezwungen sind diese gefährlichen Fluchtwege zu wagen, denn sie bekommen kein Einreisevisum im Heimatland. Die Ursache dieses entsetzendes Massensterbens ist das Ergebnis der Flüchtlingspolitik der Europäischen Union, die wir auf schärfsten kritisieren. Menschen fliehen aus ihren Ländern wie z.B. aus Afghanistan, weil sie dort ihrer Lebensgrundlagen beraubt werden und ihre Menschenrechte täglich missachtet werden. Deutschland mischt dabei militärisch noch kräftig mit, ohne eine Verbesserung für die Bevölkerung zu erreichen.
Deshalb fordern wir:
  • einen sicheren Aufenthalt und Asylrecht auf antifaschistischer Grundlage für alle Menschen, die bei uns Schutz und Zuflucht suchen.
  • die Abschaffung  der Monate lange Prüfung der Beschäftigungserlaubnis für Flüchtlinge. Ein sofortiges Recht auf Arbeit  für sie.
  • eine umfassende medizinische und psychische Versorgung mit Kranken¬kassen-Karte
  • freie Ort und  Wohnungswahl für Flüchtlinge
  • eine menschliche Flüchtlingspolitik auf Europaebene durchsetzen
  • Deutsche Truppen raus aus anderen Ländern!

(einstimmig verabschiedet, 14.06.2015, durch 9. Bundesdelegierten-Versammlung des Frauenverbands Courage e.V.

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Resolution der 9.Bundesdelegiertenversammlung des Frauenverbands Courage e.V.:
Wir wollen die Gemeinnützigkeit wieder!


72 Delegierte und Gastdelegierte aus ganz Deutschland erklären bei der 9. Bundesdelegiertenversammlung des Frauenverbandes Courage:
Einmal wurde in der Geschichte Deutschlands aus antikommunistischen Gründen die überparteiliche Zusammenarbeit von Frauen auf antifaschistischer Grundlage zerstört. Gleich nach 1945 organisierten christliche, sozialdemokratische und kommunistische Frauen in den überparteilichen Frauenausschüsse den Wiederaufbau Deutschlands in gegenseitigem Respekt.
Die Zerstörung der Überparteilichkeit in der Frauenbewegung lassen wir kein zweites Mal zu!
Courage hat im Verfassungsschutzbericht nichts zu suchen. Wir sind ungemein nützlich und daher gemeinnützig im Sinne des Gesetzes. Über unsere Frauenpolitik oder die Gesinnung unserer Mitglieder hat der Verfassungsschutz nichts mitzureden.
Wir haben genug Frauenpower, um unsere bewährten Prinzipien, insbesondere unsere finanzielle Unabhängigkeit und unsere Überparteilichkeit zu verteidigen. Wir haben keine Scheuklappen in unserem Kampf für die Emanzipation, für die tatsächliche Befreiung der Frau! Das ist eine große Aufgabe. Die kann nur gemeinsam über weltanschauliche und parteipolitische Grenzen hinweg erkämpft werden.
Das stößt dem sogenannten Verfassungsschutz sauer auf. Und die rot-grüne Landesregierung von NRW  unterwirft sich noch dem Urteil dieser von Nazis durchsetzen Männerdomäne.
Wir Frauen haben einen Kopf zum Denken und ein Herz zum Kämpfen – beides gehört zusammen! Wir verabscheuen Hinterhältigkeit und Heimtücke, es ist Mobbing und bewusste Diskreditierung unserer Arbeit, was uns vom Verfassungsschutz unterstellt wird. Wir weigern und, das schmutzige Geschäft des Verfassungsschutzes zu übernehmen!
In einer breiten Öffentlichkeitsarbeit und mit Hilfe aller juristisch möglichen Schritte – wenn es sein muss bis zum europäischen Gerichtshof – werden wir um unsere Gemeinnützigkeit kämpfen.
Der Verfassungsschutz ist eine Institution, die längst wegen ihrer Verstrickung in neofaschistische Aktivitäten aufgelöst gehört. Er schützt keine Verfassung!

Für die Gemeinnützigkeit unseres Frauenverbandes Courage!
Für die Auflösung des Verfassungsschutzes!


Resolution der 9. Bundesdelegiertenversammlung des Frauenverbands Courage e.V.
Kobane muss leben - für einen humanitären Korridor!

wir, der Frauenverband Courage, wenden uns direkt von unserer soeben stattgefundenen Bundesdelegiertenversammlung an euch. Ein großes Anliegen der 73 Vertreterinnen der Courage-Gruppen aus ganz Deutschland ist die Unterstützung des Wiederaufbaus der Stadt Kobane in Rojava/ Syrien.
Dem mutigen und selbstlosen Einsatz vieler Menschen dort, ist es zu verdanken, dass die Stadt von IS-Truppen befreit wurde!
Sicher wart ihr, genau wie wir, beeindruckt, wie viele mutige Frauen hier gekämpft haben.
Rojava ist ein lebendiges Beispiel, wie Frauen sich ihre wirkliche Gleichberechtigung auf allen Ebenen des Lebens und der Gesellschaft erkämpft haben. Das ist weltweit unterstützenswert! Das bedeutet auch praktische Hilfe.
In wenigen Tagen starten von Deutschland aus über 100 großteils ehrenamtliche Helferin-nen und Helfer, um ein neues Gesundheitszentrum im Kobane aufzubauen. Sie können sich sicher vorstellen, wie nötig das gebraucht wird. 80% der Stadt sind zerstört. Viele Menschen, gerade Frauen und Kinder, sind traumatisiert, krank, verletzt.
Aber dieses wichtige Projekt wird dadurch gefährdet, dass die türkische Regierung die Grenze zwischen Türkei und Syrien versperrt für Hilfslieferungen, aber auch für die Rück-kehr der Flüchtlinge.
Wir bitten euch, auch im Sinne der Frauenrechte, euch mit uns für einen humanitären Kor-ridor einzusetzen und euren Einfluss geltend zu machen.
Auch international wird diese Initiative unterstützt, zu zahlreichen Erstunterzeichnern ge-hören u.a. Jean Ziegler, Ulla Jelpke, Frank Bsirske, Prof. Dr. Fanny-Michaela Reisin.
Näheres dazu und zur Petition

Diese Resolution ging als Brief an den Deutschen Frauenrat und Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig
Die Petition wurde inzwischen von über 11.000 Menschen unterstützt.


Resolution der 9. Bundesdelegierten-Versammlung  des Frauenverbandes Courage e.V. zur Aufenthaltserlaubnis der Familie Rrustija

Unsere Freunde aus Albanien leben seit August 2014 in Bochum. Sie kamen aus Italien nach Deutschland, weil ihnen hier Arbeit versprochen wurde. Da die betreffende Firma in Konkurs ging, ist nun die Lebensexistenz der Familie bedroht. Die eigenständigen Bemühungen, hier arbeiten und leben zu wollen, werden ihnen bisher verwehrt. Ohne Arbeitserlaubnis bekommt die Familie Rrustija kein Aufenthaltsrecht.
Wir fordern:
  • Freie Wahl des Wohnsitzes für alle Menschen überall!
  • Freie Wahl des Arbeitsplatzes unabhängig von der Herkunft!
  • Erteilung Arbeitserlaubnis für Kastriot und Aurora Rrustija!
  • Erteilung der Aufenthaltserlaubnis für die Familie, damit die Kinder weiter zur Schule gehen können!
  • Reißt die Familie nicht auseinander und aus dem Kreis von Unterstützern und Freunden, den sie sich hier aufgebaut haben!
  • Weg mit den menschenverachtenden Ausländergesetzen!
(einstimmig verabschiedet, 14.06.2015, durch 9. Bundesdelegierten-Versammlung des Frauenverbands Courage e.V.


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